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Meine kleine Welt…

Kalabrien 2012 / Abenteuer Italien

Ursprünglich haben wir ja, nach dem Vinaros-Urlaub 2010, geplant für Südafrika / Region um Kapstadt sowie entlang der Gardenroute / zu sparen. Das haben wir 2011 ganz schnell wieder verworfen, denn hierzu hätten wir ca. 5 Jahre gebraucht und das war uns dann doch zuuuuu lang – so ohne Urlaub und Meer. Jean kam dann auf die Idee mal nach Italien zu fahren in die Heimat seines Papa´s, der aus der Gegend um Neapel kommt und die Familie früher jedes Jahr dorthin fuhr, Verwandte zu besuchen. Ja gerne, ich kannte durch 2 Urlaube nur die Riviera (Diano Marina) und den Gardasee, mal kurz durch die Dolomiten gefahren und Südtirol. Wo soll´s hingehen in Bella Italia? Durch diverse Reise-TV-Sender sowie Tipps von einigen deutsch-italienischen Landsleuten die aus Süditalien sind, kamen wir dann auf Kalabrien – die Gegend um Tropea sollte es sein. Da wir keine AI-Hotel-Urlaube mögen, hab ich im Internet nach einer netten Unterkunft in unserer Preisklasse gesucht und natürlich auch gefunden: bei Katrin Wosnitzka´s website die Villa Garden ausgesucht, einfach und günstig sowie etwas abseits vom Tropea-Trubel.

07.09.2012: Wecker klingelt um 2 Uhr nachts und los gings Richtung Süden - durch die Schweiz, Frühstück kurz vorm Gotthardt-Tunnel, Tessin, Mailand vorbei weiter nach Bologna. Bis nach Rimini an die Adria war schon gut Verkehr, aber nicht nervig. Ankunft in Silvi an der Adria Nähe Pescara in unserem Hotel für 1 Nacht um 17 Uhr. Dieser Teil Italiens gehört zu den Abruzzen und ist echt sehr sehr schön. Schönes kleines Hotel “La Griglia di Casa Nostra” am Hang mit Blick aufs Meer, sehr nette Leute, sauberes Zimmer (aus dem Fenster konnte man auf die große Terrasse zum qualmen raus, super!!) Das ganze für € 50,00 inkl Frühstück für 2 Personen, kann man nicht meckern. (In der Zwischenzeit mit Dominic zigmal gesimst ob denn Robin auch angekommen ist – mein „Kleiner“ war 3 Monate in Dublin und ausgerechnet hat sich unsere Abfahrt mit seiner Ankunft gekoppelt – außerdem durch den Streik der LH war garnicht klar ob sein Flieger überhaupt geht. Ist aber alles in Ordnung und er ist wieder daheim, sehen wir uns halt erst in 2 Wochen wieder.) Viel Stress wollten wir uns für den Abend nicht machen, also ganz kurz etwas frisch gemacht und ein bißchen in und um die Anlage spaziert bis zum Essen. Sind im Hotel geblieben und haben uns die erste Pizza (NICHT die letzte) für diesen Urlaub gegönnt: Ich hatte eine mit Steinpilzen und Scampis, Jean mit zartem rohem Schinken, sowie vorneweg eine sehr leckere Bruscetta vom Haus / Wunderbar!

08.09.2012: Wir haben prima geschlafen und sind nach dem Frühstück entspannt weiter bis Taranto gefahren. Hier war die Autobahn zu Ende und wir mussten gut 80km auf der Schnellstrasse bis zur Autobahn 3 Salerno – Reggio di Calabria fahren, noja es war mehr ein Gezuckel als gefahren. Auf der A3 gings dann wieder schneller voran, kaum Verkehr – Abfahrt Pizzo runter – jetzt sind wir gleich da. Ach ist das schön, wenn man das Städtchen Tropea dann so herrlich oben am Meer liegen sieht!! Jetzt mussten wir noch das Dörfchen Gasponi in den Bergen oberhalb Tropeas finden. Katrin hatte uns ja eine Wegbeschreibung gemailt die gut beschrieben war (wir hatten ja auch das Navi, ne) trotzdem dauerte es eine Weile, bis wir auf dem richtigen Weg waren. Jean sagte noch „Das kann nicht sein, das ist doch keine Straße“… Merke: wenn du denkst jetzt biste verkehrt dann biste hier garantiert richtig, hihi. Also den abenteuerlichen Weg hoch nach Gasponi und ins Ort rein zur Villa Garden: Hilfe, hier fahr ich nicht – soooo eng. Katrin Wosnitzka hat dann auch gemeint, wir wären die ersten die das alleine gefunden hatten. Sehr schöne kleine Anlage mit wenigen Ferienwohungen, alles ziemlich neu gebaut und herrlich angelegt mit Blick vom Pool aus auf Tropea. Ganz herzlich wurden wir von Katrin, ihrem kalabresischen Lebensgefährten Manuel sowie deren beiden süßen Mädels Malena (5,5) und Lejla (2,5) und dem „Dreigestirn“ die Hunde Mose, Lucky und Bianco begrüßt. Die Wohnung war sehr sauber, aber doch arg spartanisch eingerichtet: keine Kaffeemaschine (ja ja wir wissen schon das wir in Italien sind und dort nur mit Espressokocher Kaffee gemacht wird, griens), keinen Toaster usw. Aber wir wollen ja auch nicht 2 Wochen in der Bude hocken, gell? Der Fernseher geht auch nicht, aber Vinzeno, der Sohn des Besitzers wollte sich gleich Montag drum kümmern. Erstmal ab um das nötigste einzukaufen nach Sta. Domenica zum Supermarkt Conad. Daheim die Koffer auspacken und kurz frisch machen: HUNGER! Sind im Dorf zu Franzesco ins „Il Guardino“ gelaufen und haben 2 wagenradgroße Pizzen und 2 Bier für € 20,00 vertilgt – mmmhhh guuuut. Un jetzt ruft die Heija, wir sind sooo müde.

09.09.2012: Es ist Sonntag und wir sind im Uuuurlaub, das Wetter ist toll – also nach dem Frühstück die Strandsachen gepackt und auf zum schönen Strand nach Tropea. Dort haben wir Katrin mit den Mädels sowie der unheimlich netten Oma aus Deutschland getroffen. Jean hat Formel 1 in einer Strandbar geguckt, ich hab das glasklare Mittelmeer und den Sand und die Sonne genossen – HERRLICH! Zuhause sind wir nochmal in den Pool, dann frischmachen und Tropea erkunden. Parken am Strand und die Treppen hoch zur Altstadt gelaufen. Dort war gerade eine Prozession zu Ehren der Madonna – wir haben bei einem Bier dem Treiben zugesehen. Gegessen haben wir bei „Nino + Marcella“ an einem schönen Plätzchen: Als Antipasti gab´s leckere Alici /marinierte Sardinen mit Brot, Jean hatte Tagliatelle Bolognese und ich hab selbstgemachte Nudeln namens Fileja mit Nduja (scharfe Wurst) und Pecorino gegessen. Sehr lecker!!

10.09.2012: Frühstücken, danach über den Markt in Sta. Domenica gebummelt und einen Kaffee im Ort getrunken. Ein bißchen in der Gegend rumgefahren, die Strandsachen hatten wir dabei. Wir sind in Parghelia an den Strand gefahren, hier war es zum reinlaufen nicht ganz so schön – die Steine zu groß. Die Strände sind hier zwar meist Sandstrände, jedoch im Wasser sind dann Steine – die in Tropea sind kleiner und daher angenehmer für uns – dafür ist das Meer wunderbar glasklar und sauber. Zuhause nochmal in den Pool, etwas faulenzen. Gegen Nachmittag sind wir zum Capo Vaticano gefahren: Wunderschöner Blick vom Leuchtturm aus auf den Grotticelle-Strand, auf den Stromboli und ein toller Sonnenuntergang beim Essen im Faro. Wir hatten Antipasti Calabrese (sauleckerer Zwiebelkuchen mit den süßen roten Tropeazwiebeln – leckeren Käse – und diverse Sachen mit Paprika, etwa 8 von 10 Sachen mit Paprika war uns etwas zu einfältig, aber geschmeckt hats) sowie Nudeln mit Tomatensoße und Pecorino für uns beide bestellt – das reicht vollkommen und man wird prima satt. Rückfahrt im Dunkeln auf den schlechten Straßen, die mit SOOOO tiefen Schlaglöchern übersät ist, nach Gasponi hoch (als wir nach 2 Wochen heimfuhren, hamse doch tatsächlich einige davon zugefüllt).

11.09.2012: In der Macelleria (Metzgerei mit kleinem Lebensmittelgeschäft) frische Brötchen geholt und gut gefrühstückt – das Dreigestirn war immer dabei, haha, um was abzubekommen. Malena und Leila sowie 2 Katzen sind auch dazu gekommen – Lustig war´s und hat uns nicht gestört. In dem Touristen-Info-Guide 2012 hatten wir von einer Olivenölmühle im Hinterland gelesen, da wollten wir mal hin. Also die Adresse ins Navi eingegeben und auf geht’s. Im Ort St.Nicola di Fragisi bei Limbadi angekommen, keine Mühle weit und breit – durch die schöne Umgebung kutschiert, geguckt und geguckt und nix gefunden, tztztz. Wir fragen mal den alten Mann an seiner Tankstelle, bzw haben im den Prospekt gezeigt (war auch auf italienisch beschrieben) – Nööö kennt er ned, gibt’s hier ned. Also gut noch weiter gesucht und gesucht, auf der Karte geguckt, nix! Ein junger Mann hat uns beobachtet, er konnte etwas englisch und meinte auch dass er von dieser Ölmühle noch nix gehört hat. Er hat die ganze Family mit Kind und Kegel ins Auto gepackt und uns dann zu einer kleinen Olivenölmühle gefahren – das war super nett, DANKE unbekannterweise! Dort wurde uns alles gezeigt vom Sohn des Hauses und der Papa hat in der Zwischenzeit den Grill angemacht und Brot für uns geröstet welches wir dann mit diversen Ölen probieren konnten. Prima, Lecker, Gekauft (viel günstiger als in Tropea) und CiaoCiao… Zurück sind wir über Nicotera Marina gefahren, haben dort am Strand einen Kaffee getrunken und an der Küste entlang zum Strand nach Sta. Maria di Ricadi: Nee, da isses in Tropea am Strand schöner. Also ab zurück und dort das Meer geniessen, baden und sonnen. Abends haben wir an der Piazza Veneto in Tropea ein Bier getrunken mit nem kostenlosen Teller voller leckerer Kleinigkeiten dazu, dafür kostet das Bier auch € 3,00. Weiter noch etwas durch die Stadt bummeln, Lokalitäten ansehen. Gelandet zum Essen sind wir in der Nähe des Domes bei „Il Convivio“. Es gab Salat mit Rucola, Tomaten und Parmesan, marinierten Schwertfisch sowie eine Pizza für uns 2. Das warme Pizzabrot mit Olivenöl und Oregano zum Schwertfisch war besonders lecker. P.S.: der Fernseher geht immer noch nicht…

12.09.2012: Heute haben wir lange geschlafen, nach dem Frühstück an der Küstenstraße entlang nach Pizzo gefahren. Herrlicher Blick auf die Küste bei einem Kaffee an der Piazza (auf das berühmte Tartuffo-Eis hatten wir keine Lust bzw wir waren noch satt vom Frühstück). Mit einer Ape, von nem lustigen älteren Italiener gefahren / er nannte sich der Antonio Banderas von Pizzo / haben wir die Piedragrotta gesehen, den sehr schönen kleinen Strand sowie den Hafen und die Altstadt des schönen Städtchens. In Tropea an den Strand zum Baden, wie immer schön. Zuhause noch etwas mit den Mädels geplaudert (sie wachsen 2sprachig auf und das ist sehr drollig wenn ab und an etwas italienisch zwischen das deutsche kommt) und gespielt. Abends wollten wir zu Manuels Eltern, sie haben in Parghelia eine kleine Trattoria mit selbstgemachten Pastaleckereien. Vorher noch einen Aperitiv im „Mille Voglie“, einer kleinen Pasticceria mit Bar gegenüber der Kirche in Parghelia. Dort kostet das Bier nur € 1,50 und es gibt auch leckere kostenlose Häppchen dazu – hierher kommen wir noch öfter!! In der Trattoria „Ancora dÓro“ haben wir wunderbar gespeist: Polpette Carne (Fleischbällchen) mit Rucola vorneweg sowie ein sehr leckeres Casarecchia-Brot, dann hatte Jean Spaghetti Bolo und ich Spaghetti ala Casa mit Alici, Tomaten, Kapern, Kräutern und Pecorino, mmmhhhh guuuut!

13.09.2012: Robin hat heute Geburtstag, den 23sten – also gratulieren nicht vergessen! Wir fuhren durchs schöne Hinterland Richtung Autobahn gen Süden, Ziel Scilla. Spektakulär schön gelegen, sehr chaotisches kleines Städtchen mit Blick rüber nach Sizilien – TOLL. Bei einem Kaffee in einer kleinen Bar den Verkehr und die Leute beobachten ist sehenswert: Da quetschen sich die größten Busse durch die engsten Sträßjen, da fahren Muttis mit ihren Vespas vorbei – sehr schnell und das Töchterlein OHNE Helm einfach vorne zwischen die Beine geklemmt – wir sind in Italien! Auf der Heimfahrt sind wir durch Vibo Valentia getuckert und in Tropea am Hotel Rocca Nettuno, bekannt durch SonnenklarTV, vorbei an den Strand gefahren. Hier war das Meer heute ganz schön stürmisch, also haben wir nur in der Strandbar was getrunken und den Wellen zugeschaut. Oben in Gasponi (liegt nur 2 Kilometer oberhalb Tropeas in den Bergen) tobte ein Gewitter – ich hab meinen dicken Wälzer angefangen zu lesen: ´Unter Haien´ von Nele Neuhaus, ein amerikanischer Mafia-Krimi – das passt ja wie die Faust aufs Auge! Am Abend waren wir wieder mal bei Franzesco im Ort und haben leckere Pizza geschlemmt. Danach einen Amaro del Capo / Kräuterlikör aus der Region / probiert: mmmmhhh eiskalt ein Genuss, da werden wir uns noch ein paar gönnen in der nächsten Zeit…

14.09.2012: Das Wetter hat sich beruhigt, es ist noch etwas windig, aber die Sonne blitzt vom strahlendblauen Himmel. Nach dem Frühstück sind wir nach Vibo Valentia zum Shopping-Center gefahren: Nix dolles, Klamotten wollten wir eh nicht kaufen, nur die Lieblingsmarmelade von Malena und Lejla. Also zurück übers Hinterland an unseren Strand. Uuuuiii das Meer war auch noch ganz schön stürmig, alle Schirme weggeräumt – also nur nen kurzen Caffe Latte an der Strandbude und heim zum Lesen. Ach, der Fernseher geht jetzt endlich (die Wosnitzka-Damen haben dem Besitzer Tonino Dampf unterm Hintern gemacht) zwar nur italienisch, aber wenigstens kann man mal Musik hören bzw Jean Sport gucken und mal die Nachrichten versuchen zu entziffern, griens! Mitgekriegt haben wir, das auf der kleinen äolischen Insel Lipari eine Schlammlawine durchs Ort ist – sah schlimm aus. Gegen Abend sind wir nach Tropea gefahren, Jean hatte Mia und Neo versprochen was mitzubringen. Gegessen haben wir in einer winzigkleinen Gasse im noch winzigeren Ristorante „Il Cantastorie“: saugute Bruscetta, Jean hatte Rindersteak mit Pattatine (Pommes), ich ein Vitello Scaloppine – sehr lecker!!! Kurzen Absacker bei Franzesco im Dorf, hier oben regnet es und ist wieder sehr stürmisch / was so 2-3 Kilometer ausmachen.

15.09.2012: Die Sonne scheint schon wieder – alles gut. Wir sind über den Markt von Tropea gelaufen und danach zum Strand. Das Meer war noch ganz schön stürmisch, macht uns nix – es war sogar sehr angenehm. Abends Richtung Domenica gefahren und beim „Il Vulcano“ gelandet: hier haben wir die bis jetzt beste Pizza gegessen mit sehr gut gewürzter Tomatenpampe und werden nochmal kommen.

16.09.2012: Die italienische Großfamilie reist ab und plötzlich sind alle Liegestühle am Pool weggeräumt sowie der Sonnenschirm auf unserer Terrasse. Haaalloooo wir sind auch noch da… Das Wetter ist toll, ich war am Strand und Jean hat Motorradrennen geguckt. Abends hatten wir Lust auf eine Lasagne oder Canneloni / also nach Tropea und die Speisekarten durchchecken. Wir haben nix dergleichen entdeckt außer bei Nino + Marcella wo wir schonmal waren. Zur Vorspeise wieder leckere Alici gegessen sowie 2 Portionen Lasagne – hat prima geschmeckt nur die Portion war doch seeeehr mickrig und für € 8,00 dementsprechend teuer. Ich hab mir gegenüber in der Eisdiele noch ein Eis gegönnt: also hoffentlich reist mir jetzt keiner den Kopp ab, aber das italienische Eis war noch nie mein Fall…

17.09.2012: Wetter gut, ach und plötzlich waren unsere 2 Liegen wieder da. Benzin alle, an der Esso-Tankstelle in der Nähe des Rocca Nettuno war´s am günstigsten. Komisch ist nur dass die beiden Tankwarte mit sehr dicken 50-Euro-Bündeln rumlaufen. „Cash oder Karte?“ Cash ist prima, man kriegt dann aber keine Quittung, gell…. Wir fuhren dann an der Küste entlang nach Zambrone und weiter nach Torre St. Irene, ein bißchen gucken und fotografieren. Später am Tropea-Strand gebadet. Gegen Abend sind wir im Hinterland durch die kleinen Dörfer St. Angelo, Brattiro und Ciaramiti gefahren. Dort an der Kirche hat man einen sagenhaften Blick bei Sonnenuntergang auf den Stromboli-Vulkan und die schöne Umgebung, TOLL!! Runter nach Domenica in die nette Bar gegenüber der Tanke. Prosecco + Bier getrunken sowie einen großen Teller mit Leckereien kostenlos dazugemampft. Noch 2 Bier bestellt da wir kriegen noch so einen Teller – boahh. Auf einmal wurden wir von tausend kleinen Mücken bombardiert und sind geflüchtet nach Parghelia in sehr hübsche Ristorante „Il Portale“. Wir haben uns Cotoletta Milanese, Jean mit Pommes und ich mit Frittata di Cipolla Tropea bestellt: PFUI DEIBEL, das Fleisch war irgendein dubioses paniertes, frittiertes Stück Etwas – die Beilagen konnte man essen. Gerade deshalb musste ich von dem angepriesenen „hausgemachten“ Tirami Su probieren: meins schmeckt eindeutig besser! Da brauch keiner hinzugehen, bei Katrin´s Schwiegereltern im Ancora dÓro wars tausendmal besser.

18.09.2012: Ein paar Wölkchen am Himmel, aber die Sonne blitzt auch schon. Heute wollten wir mal in die Berge nach Serra San Bruno fahren, wo so einige Italiener aus unserer Gegend ihre Heimat haben. Also ab durch die schöne Hinterlandschaft über entzückende Städtchen die am Hang zu kleben scheinen, wie Soriano Calabro und Sorianello. In S.S.Bruno haben wir nur einen kurzen Kaffeestop gemacht: hier oben war´s doch erheblich kühler als bei uns. Das Ort liegt in der Mitte des südlichen Kalabrien in den Bergen zwischen dem thyrrenischen und ionischen Meer. Wir hatten kurze Sachen an und außerdem wollten wir noch an die ionische Seite. Weiterfahrt nach Stilo durch einen traumhaft schönen Wald, bei dem man hinter jeder Ecke eine Fee erwartet die ein paar Wünsche erfüllt. Nix da, was sieht man: Unrat und Müll!!! Ich hätte heulen können! Durch die Berge Richtung Stilo fehlt ab und an ein Stück der Straße und die Schlaglöcher sind auch abenteuerlich, aber dafür sind die Berge hier spektakulär anzusehen – WOW. Auch in Stilo haben wir nur ein paar Fotos gemacht und sind weiter nach Monasterace Marina ans ionische Meer gefahren. Der Strand hier war dermaßen miserabel und wieder über und über mit Abfall gesät – sehr sehr SCHADE! In Riace wars auch nicht besser, das Örtchen Marina die Caulonia wiederum hat uns gut gefallen. Über die SS682 Richtung Rosarno ging´s über das Aspromonte-Gebirge zurück auf unsere Mittelmeerseite, also die thyrrenische. Hier habe ich einen Berghang fotografiert, andem anscheinend die abgelaufenen Autos sowie sämtlicher Elektroschrott entsorgt werden, tztztz – nööö mittlerweile regen wir uns nicht mehr auf… Vorm Abendessen zum Aperitivo nach Parghelia, gegessen haben wir nochmals im „Il Vulcano“ leckere Wagenradpizza.

19.09.2012: Ziemlich lange gepooft, kurz im Conad ein paar Kleinigkeiten gekauft und in Domenica in einer winzigen kleinen Bäckerei bei einer netten uralten Oma ganz leckere Brötchen geholt und ausgiebig (mit Anhang, griens) gefrühstückt. Mittags die Sonne, Strand und Meer in Tropea genossen. Beim fast nun allabendlichen Aperitiv in Parghelia im „Mille Voglie“ kam ein großer teurer dunkler Wagen an, es stiegen 2 langhaarige feine Pinkel in dunklen Anzügen in Begleitung einer feinen Madame im Abendkleid. Was wolle se dann hier? Keine Ahnung, die waren ne Weile in der Pasticceria drin( viele Kunden wurden dazwischen bedient) und gingen dann wieder ohne was gekauft zu haben. Mmmmh ich hätt ja zugern ein Foto gemacht, Jean hat mich davon abgehalten: „Da denkt mer sich sein Teil und guckt weg“ – Alla gud. Gegessen haben wir im Ristorante „Il Conte“ in Domenica: Jean hatte gegrilltes Schweinesteak, ich Kalbssteak. Dazu Pommes – also für ne Portion stinknormaler Pommes € 3,50 find ich übertrieben, das gilt hier in der Gegend generell für die Cotorni (Beilagen). Aber lecker wars! Champions-League haben wir bei Franzesco in der Kneipe inmitten von Leuten aus Gasponi geguckt, sehr lustig auch wenn wir kein Wort verstanden haben…

20.09.2012: Die Nacht hat´s geregnet, jetzt blitzt die Sonne wieder vom Himmel. Wir wollten mal die Cornetti vom Mille Voglie in Parghelia probieren, also 2 Natura (Ohne Füllung, sonst isses zuuuu süß) und in Domenica in der kleinen Bäckerei Brötchen geholt. Danach wieder an den Strand. Abends wollten wir in Tropea ein paar Mitbringsel kaufen und Nudeln essen. In der Altstadt an einem wunderbar ruhigen Platz, ganz abseits vom Trubel sind wir fündig geworden. Das Lokal heißt „Lucignolo“ und wird von einem netten jungen Paar betrieben. Wir hatten Calabrese als Vorspeise, Jean probierte die Lasagne und ich Fileja mit Tropeazwiebeln und Pecorino. Bier und Wein dazu, Prima!

21.09.2012: Ooooch heute ist schon unser letzter Tag, wie schnell so 2 Wochen vergehen. Tanken an der Esso-Tankstelle am Rocca Nettuno – natürlich wieder bar und ohne Beleg versteht sich. Brötchen holen in Domenica und kurz übern Markt geschlendert in Parghelia / also die regionalen Sachen wie Gemüse-Käse-Obst-Oliven-Brot kann man hier wirklich gut kaufen, sieht alles sehr lecker aus. Auch beim Fleisch- und Wurststand liegt prima Fleisch in der Auslage – sogar frische Hühner, wobei wir kein einziges Mal auf einer Speisekarte Pollo gesehen haben, SCHADE. Nach dem Frühstück zum letzten Mal an den Strand, das Meer war wieder etwas stürmisch, hat mir aber nix ausgemacht bei dem Sonnenschein war ich trotzdem drin. Zuhause die Koffer gepackt und uns von Katrin und den beiden Süßen sowie Manuel verabschiedet. Manuel hat Prosecco aufgemacht, dazu gab´s leckeren Käse mit Zwiebelmarmelade, Oliven und Grissini mit Schinken sowie Pistazien. DANKE, das war sooo schön und nett von euch, leider war die Mama nicht da – wir hätten uns gerne von ihr verabschiedet. Zum Abendessen sind wir zum „Il Guardino“ ins Örtchen, haben zusammen Pizza und Scaloppine mit Rosmarin-Ofenkartoffeln geschlemmt und zum Abschluss noch einen leckeren Amaro del Capo getrunken. Wunderbar…

22.09.2012: Um 2 Uhr nachts aufgestanden und uns so leise wie möglich ausm Staub gemacht. Die Autobahnfahrt bis Salerno war wegen der vielen Baustellen nicht so toll. Die Gegend um Neapel und Rom ist ja soooooo schön, hätt ich garnicht gedacht. Um Florenz war ein Tankerunfall auf der Autobahn – wir haben für 10 km 3,5 Stunden gebraucht – sehr nervig. Es ging dann gut weiter durch die traumhafte Toskana bis kurz vor Reggio Emilia, auf einmal wieder Stillstand – Scheibenkleister! Da war anscheinend ein Musikfestival, die Autobahn 3spurig und die lustigen singenden Italiener fahren natürlich 3spurig auf die eine Ausfahrt zu, ne!??!! Ziemlich abgenervt sind wir dann um halb acht in unserem Hotel abgekommen. Sehr schön, das 4* Just-Hotel-Lomazzo-Fira: große Zimmer mit allem PiPaPo. Wir wollten nur ne Kleinigkeit essen ohne uns groß nochmal fein zu machen, also haben wir im Ort geguckt. Da war nix mehr auf, komisch an einem Samstagabend. Noja, lassen wir uns vom Zimmerservice halt nen Schinken-Käse-Toast und ein Bier bringen – ich wiederhole: EIN Toast und EIN Bier für schlappe € 15,oo Guten Appetit!!!

23.09.2012: Wir waren schon um halb vier wach und wollten nach Hause. Aufs sicherlich gute Frühstück im Hotel haben wir verzichtet, bei der nächsten Raststätte nur kurz nen Kaffee getrunken und weiter in die Schweiz. Nach dem Gotthardt-Tunnel nochmal getankt und ab geht´s nach Germany lecker Frühstücken auf einem Autohof. Zu Hause waren wir um halb 12 Uhr mittags…

FAZIT: Der Urlaub war wieder mal sehr sehr schön und wir haben uns prima erholt. Italien ist wirklich ein traumhaft schönes Land mit netten hilfsbereiten Menschen. Aufgefallen ist mir noch, dass anscheinend jeder, von der alten Oma bis zum Kind, ein Handy hat mit dem ständig telefoniert wird / sogar wenn sie bis zum Bauch im Meer stehen, hihi. Auch fahren die Italiener hier, ob jung oder alt, trotz der hohen Benzinpreise ziemlich viel mit überwiegend neuen Autos rum - sitzt man gegen Abend an einer Bar, kommt mindestens 5mal ein und dasselbe Auto vorbei um Leute zu grüßen und ein Schwätzchen zu halten. Beim Autofahren blooooß nicht an Geschwindigkeitsbeschränkungen halten: da wird man laut hupend und wild mit den Händen gestikulierend von den temperamentvollen Italienern überholt, haha…. Die Bierpreise unterscheiden sich tlw bis zu 2 Euronen, Benzinpreise sind auch von Tankstelle zu Tankstelle bis zu 20 Cent unterschiedlich. Wir hätten die Lebenshaltungskosten allgemein etwas günstiger erwartet, aber so kann man sich täuschen. Macht aber nix, uns hats doch gut gefallen und wegen der Umweltverschmutzung hoff ich, das die Leute das noch in den Griff bekommen. Ach ja, und das Fahren auf den Autobahnen ist für den Beifahrer der höchste Genuß, da hinter jedem Tunnel eine neue wunderbare Landschaft aufblitzt - ich hab des öfteren mit offenem Mund staunend im Auto gesessen: soooo schön / für den Fahrer jedoch ganz schön anstrengend.

Tja, wir hätten uns sehr gerne noch viel mehr angeschaut / wie das Capo Rizzuto, die Stadt Gerace, den Stromboli bei Nacht, Sizilien, Reggio Calabria, ganz unten im Aspromonte-Gebirge die griechischen Dörfer undundund… Aber so ein Urlaub soll ja nicht in Streß ausarten, gell?

Wir wünschen Katrin und ihrer kleinen Familie alles erdenklich Gute, einen lieben Gruß an die Mama und: vielleicht sieht man sich mal wieder in Rom, oder so…

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